Rezension: P.C.Cast - Moon Chosen: Gefährten einer neuen Welt


Autor: P.C. Cast
Titel: Moon Chosen: Gefährten einer neuen Welt
Genre: Fantasy
Verlag: FISCHER FJB
Seitenzahl: 704
Erscheinungsjahr: 2017



Klappentext:
Mari gehört zum Stamm der Erdwanderer und ist die Tochter der Mondfrau ihres Clans, Erbin der einzigartigen Heilkräfte ihrer Mutter. Es ihre Bestimmung, einmal ihren Platz einzunehmen und die Frauen und Männer des Weberclans regelmäßig vom Nachtfieber zu reinigen. Doch sie birgt ein Geheimnis in der im Wald versteckten Höhle, in der sie lebt. Und sie fühlt sich noch nicht bereit, ihrem Schicksal zu folgen. Doch als ein todbringender Angriff ihre Welt aus den Angeln reißt, enthüllt Mari die Stärke ihrer Fähigkeiten und entschließt sich, sich selbst und ihr Volk zu retten. Ihr läuft ein Hund zu, der ihr nicht mehr von der Seite weicht. Ihr neuer Begleiter wird allerdings schon gesucht – von ihren Feinden. Als Mari dem Sohn des Anführers, Nik, begegnet, verspürt sie ein zuvor nie gekanntes Gefühl. Sie bricht die Gesetze des Clans und verbündet sich mit ihm, um die Kräfte zu besiegen, die sie alle zu zerstören drohen.

Meine Meinung:
Wer sich halbwegs mit Fantasy-Jugendromanen auskennt, der kennt den Namen P.C. Cast vorallem von der großen Reihe "House of Night". Tatsächlich hat mich vor allem der Name auf dieses Buch gebracht und mein Interesse daran geweckt.
Die Story rund um Moon Chosen spielt in einer postapokalyptisch anmutenden Welt, die von verschiedenen menschlichen Gruppen bewohnt wird, die sich sowohl in ihrem Aussehen und auch in ihrer Lebensweise gegenüberstehen, sich fürchten und meiden. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf zwei Gruppen, den Erdwanderern, abschätzig auch Dreckwühler genannt, und den Gefährten, die sich feindlich gesinnt sind.
Als Leser begleitet man zu Beginn die 18-jährige Mari, deren Mutter Mondwanderin des Erdwandererclans der Weber ist. Auch Mari soll in ihre Fußstapfen treten und ihrer Mutter als Mondfrau nicht nur helfen alltägliche Krankheiten zu behandeln, sondern vor allem in regelmäßigen Abständen die Erdwanderer vom Mondfieber reinigen, einer wiederkehrenden Krankheit, einer Art Besessenheit, die alle Erdwanderer befällt und die Männer aggressiv und animalisch werden lässt, während die Frauen mit der Zeit in eine Letargie verfallen, die im schlimmsten Fall tödlich endet.
Doch obwohl Mari ihre Mutter schon ihr ganzes Leben unterstützt, scheint sie nicht sicher die Schülerin der Mondfrau zu werden, denn immer wieder zieht sich Mari mit Ausreden zurück, fühlt sich in Anwesenheit des Clans unwohl und scheint der Aufgabe einer Mondfrau nicht gewachsen zu sein, denn Mari ist anders als die anderen Erdwanderer, doch niemand darf das erfahren, denn dieses Geheimnis würde nicht nur ihre eigenen Sicherheit, sondern auch die ihrer Mutter gefährden.
Während Mari versucht ihren Platz zu finden, hat auch der Gefährte Nik mit fehlender Akzeptanz zu kämpfen, denn für einen Gefährten gibt es keine größere Ehre als von einem Hund als lebenslanger Begleiter und Partner ausgewählt zu werden und obwohl Nik Sohn des Anführers ist, hat ihn immer noch kein Welpe als Gefährten gewählt. Darum setzt Nik all seine Hoffnung in einen jungen Schäferhundwelpen, der jedoch nicht ihn auswählt, sondern aus dem Stamm flieht und sich auf eigene Faust auf die Suche nach seinem Gefährten macht, nämlich auf den Weg zu Mari, einer Erdwanderin.
Als Nik und eine Gruppe Begleiter sich auf die Suche nach dem Welpen machen, stoßen sie mit den Erdwanderern zusammen und ein Unfall löst eine Reihe von Ereignissen aus, die das gesamte soziale Gefüge der Erdwanderer durcheinander bringt.
Nik und Mari verbünden sich und versuchen die Vorurteile ihrer Völker zu überwinden. Und eine Versöhnung ihrer Stammesmitglieder wäre sinnvoll, denn in der Zwischenzeit regt sich auch etwas bei den gefürchteten Hautwanderern, skrupellosen Jägern, die in den Ruinen ehemaliger Städe auf ihre Feinde lauern. Etwas, noch unbekannt, Gefährliches erhebt sich und es scheint als wären Feden und Kleinkämpfe zwischen Erdwanderern und Gefährten bald kein Vergleich mehr zu dem, was auf die Menschen zukommt.

Auf etwas mehr als 700 Seiten entsteht in Moon Chosen eine Welt, die einem fremd und doch irgendwie bekannt vorkommt. Zwischen Ruinen aus Metall und Glas wuchert eine wilde, schöne und gefährliche Natur und die Elemente bestimmen das Leben. Die drei Gruppen um die Erdwanderer, Gefährten und Hautdiebe lassen sich einfach und klar skizzieren, leben abgeschlossen und voller Vorurteile und Feindseeligkeit gegenüber der Anderen.
P.C. Cast schafft es, wie schon in anderen Werken, das Setting sehr lebendig zu beschreiben. Die Charaktere, besonders die Protagonisten Nik und Mari, sind wunderbar lebendig und einnehmend, wobei aber auch sehr schnell und einfach klar ist, wer gut und wer böse ist.
Die ganze archaisch anmutende Gesellschaft ist faszinierend und besonders alles um das Mondfieber herum ist spannend.
Der Handlungsverlauf, auch wenn er sich komplex anhört, ist einfach zu verfolgen, auch wenn nach dem ersten Band noch viele Fragen offen bleiben.
Das Buch selbst liest sich wunderbar einfach und fesselte mich von den ersten Seiten an, da es immer wieder Fragen aufwirft, die nicht sofort beantwortet werden, aber so spannend sind, dass man unbedingt die Antwort darauf haben möchte.
Mari und ihre Fähigkeiten kratzen an der Bezeichnung "Magie" sind aber doch wieder so selbstverständlich und bodenständig beschrieben, dass man das Wort Zauberei gar nicht dafür in den Mund nehmen möchte, sondern eher an Schamanismus und Co denken will.
Definitiv ein lesenwertes Buch, dass einen mitreißt und zum Weiterlesen zwingt.

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