Rezension Nancy Atherton - Tante Dimity und das geheimnisvolle Erbe

Autor: Nancy Atherton
Titel: Tante Dimity und das geheimnisvolle Erbe
Seitenzahl: 318
Verlag: Bastei Luebbe
Erscheinungsdatum: 1992



Klappentext:
Ein Wohlfühlkrimi für die grauen Tage im Leben
»Als ich von Tante Dimitys Tod hörte, war ich fassungslos. Nicht weil sie tot war, sondern weil ich bis dahin nicht wusste, dass es sie gegeben hatte.« Frisch geschieden und mit kaum einem Dollar in der Tasche, glaubt Lori Shepard den Boden unter den Füßen vollends zu verlieren, als ihre geliebte Mutter stirbt. Da erhält sie die Nachricht von einer Anwaltskanzlei: Lori soll das Erbe von Tante Dimity antreten. Hat es Tante Dimity, die Figur aus den Gutenacht-Geschichten ihrer Kindheit, wirklich gegeben? Zusammen mit dem jungen Anwalt Bill Willis macht sich Lori auf den Weg nach England und findet in dem kleinen Dörfchen Finche Tante Dimitys Cottage, ihr ungewöhnliches Erbe – und das größte Abenteuer ihres Lebens!


Meine Meinung:
Ich habe das Buch angefangen auf der Suche nach genau dem, was draufsteht. Ein Wohlfühlkrimi. Spannend, aber nicht thrillermäßig, Krimi, aber kein Mord und Totschlag. Und auf gewisse Art und Weise bekommt man genau das hier.
Lori Sheppard hat, genau betrachtet, ein ziemlich trauriges Leben. Geschieden, Arbeit am Verdienstminimum, WG-Leben obwohl sie schon lange nicht mehr zwanzig ist und nach dem Tod ihrer Mutter auch eigentlich keine Bezugsperson mehr in ihrem Leben. Geblieben sind ihr nur ein paar wengie Erinnerungen aus ihrer Kindheit, unter anderem die erfundenen Geschichten, die ihr ihre Mutter immer erzählte. Die Geschichten von Tante Dimity, einer tapferen, älteren Dame, die mit Raffinesse, Charme und Witz jedes Hindernis überwunden hat.

Als eines Tages ein Anwaltsschreiben im Briefkasten wartet, erwartet Lori nichts als negative Nachrichten, Mahnungen oder Rechnungen. Umso größer ist die Überraschung als ihr mitgeteilt wird, dass sie geerbt hat. Von niemand anderem als Tante Dimity. Der Fantasiefigur, der Heldin ihrer Kindertage, die doch niemals wirklich existiert hat.
Es stellt sich heraus, dass Tante Dimity keine erfundene Heldin war, sondern eine alte Freundin ihrer Mutter war. Und ihr, Lori, ihren gesamten Besitz vererbt hat. Doch vorher muss sie eine letzte Aufgabe für Tante Dimity erledigen!
Gemeinsam mit ihrem Anwalt macht sich Lori also auf die Reise von den USA nach England und entdeckt in Tante Dimitys Haus und Nachlass mehr als ein Geheimnis.

Weiter möchte ich eigentlich gar nicht auf den Inhalt eingehen. Bei Krimis, sollte man ja nie zu viel Verraten. *eventuell tauchen ab hier Spoiler auf*


Die Reihe um Tante Dimity umfasst mittlerweile 19 Bände. Allerdings, obwohl mir dieser Teil hier sehr gefallen hat, reizt mich nichts die nächsten Geschichten auch zu lesen, denn für mich fühlte sich das geheimnisvolle Erbe ziemlich abgeschlossen an.
Das Buch hat Höhen und Tiefen. Die Idee ist super schön und auch gut umgesetzt. Es lässt sich leicht lesen, allerdings, obwohl es nur knapp über 300 Seiten sind, hat das Buch in der Mitte eine kleine Durststrecke in der es ziemlich langweilig und zäh wird. Man hätte die ganze Geschichte sicher auch auf 100 Seiten weniger gut erzählen können.
Lori Sheppard als Protagonistin ist sympathisch. Sie ist nicht die Klischeehauptdarstellerin, sondern sehr natürlich mit einigen Fehlern. So ist sie zB ziemlich verbittert und vom Leben enttäuscht. Als Gegenpart steht der Anwalt Bill, der ein bisschen seltsam aber auch lebensfroh und witzig ist und Lori regelmäßig entweder aus der Fassung bringt oder aufmuntert.
Über die Story hinweg entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden, die mehr schlecht als recht aufgebaut wird. Eigentlich hatte ich das ganze Buch über absolut nicht das Gefühl, dass es funkt, was es aber irgendwie doch getan hat. Für mich hätte das nicht sein müssen, weil die beiden Charaktere dafür nicht gut genug harmonieren.

Alles in allem ein nettes Buch, nicht zu spannend, mit schöner Atmosphäre und Botschaft. Kein absolutes Must-Have aber eben ein Buch zum Schmunzeln und Wohlfühlen.

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